Achtung Eisheilige!

 In Gartenpflege

Auch wenn die steigenden Temperaturen Ende April und Anfang Mai uns schnell in Frühlingsstimmung versetzen, dürfen Gartenliebhaber vor allem eins nicht vergessen: Im Mai kommen die Eisheiligen! Doch was hat es damit eigentlich auf sich und wie können Sie Ihre Pflanzen vor dem Kälteeinbruch schützen?

Es ist fast jedes Jahr das gleiche. Der Frühling kommt, die ersten Pflanzen fangen an zu blühen und plötzlich gibt es doch noch mal Bodenfrost. Vor allem empfindliche Pflanzen halten dieser Kälte oft nicht stand und gehen kaputt.

Meteorologisch lässt sich das Phänomen so erklären, dass die Temperaturen in Europa Anfang Mai schon relativ hoch sind. Dabei erwärmt sich das Festland deutlich schneller als der Ozean. Durch die Temperaturdifferenz entstehen Tiefdruckgebiete, die dafür sorgen, dass kalte arktische Polarluft aus dem Norden zu uns nach Deutschland strömt. Es wird also kalt Mitte Mai!

Seinen Namen hat dieses Wetterphänomen von fünf Heiligen der katholischen Kirche. Sie werden Eisheilige genannt, da immer um ihren Namenstag – vom 12. bis 15. Mai – der Kälteeinbruch kommt. In Norddeutschland beginnen die Eisheiligen schon am 11. Mai, was daran liegt, dass die Kälte dort geographisch bedingt einen Tag früher ankommt. Die Eisheiligen dauern je nach Region vier oder fünf Tage an und beziehen sich auf jeweils einen Heiligen:

  • 11. Mai: Bischof Mamertus
  • 12. Mai: Märtyrer Pankratius
  • 13. Mia: Bischof Servatius
  • 14. Mai: Märtyrer Bonifatius
  • 15. Mai: Märtyrin Sophia

Während man manche angeschlagenen Pflanzen durch Zurückschneiden retten kann, heißt es bei anderen leider ab auf den Kompost! Damit das nicht passiert, sollte man auf jeden Fall die Eisheiligen abwarten – selbst, wenn diese mal etwas später kommen. Das heißt Pflanzen, die noch nicht draußen stehen am besten erst Ende Mai ins Freie setzen. Kleinere Obstbäume können über Nacht mit Frostschutzvlies umwickelt werden und Pflanzen, die bereits draußen sind, kann man mit Gartenvlies bedecken, sodass sie vor Spätfrost geschützt sind.

Natürlich dienen die Eisheiligen nur zur groben Orientierung, da der Kälteeinbruch aufgrund von unterschiedlichen Wetterverhältnissen auch mal früher oder später kommen kann. Viele sind sogar der Meinung, dass die Eisheiligen gar nicht mehr aktuell sind. Das wird damit begründet, dass es aufgrund der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert zu einer Verschiebung von zehn Tagen kam. Der letzte Tag der Eisheiligen – die Kalte Sophie – müsste also nach aktuellem Kalender eigentlich am 25. Mai sein. Egal ob am 15. oder 25. Mai – tun Sie ihren Pflanzen einen Gefallen und warten die Eisheiligen ab. Sie werden es Ihnen danken!

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